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So realistisch ist ein Blackout in Deutschland - mit wichtigen jüngsten Daten

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Von Marcus Rönz am 05.07.2022, aktualisiert am 05.07.2022
Ist ein Blackout in Deutschland möglich? Wie wahrscheinlich ist dieser, wie kann man sich schützen und welche Blackouts und Beinahe-Blackout gab es bereits?

Was ist eigentlich ein Blackout?

Als Blackout bezeichnet man einen überregionalen Stromausfall des Stromnetzes. Dazu zählen keine kleinen regionalen Stromausfälle. Jedoch können mehrere Stromausfälle zu einem Blackout führen.

Laut einer Statistik der Bundesnetzagentur gibt es immer weniger Stromausfälle. Jedoch häufen sich die Regeleingriffe in Netz (siehe weiter unten).

Linktipp: Kenn­zah­len der Ver­sor­gungs­un­ter­bre­chun­gen Strom

In diesem Beitrag werden wir jedoch den überregionalen sowie auch den regionalen Stromnetzausfall ansehen.

Diese Gefahren drohen bei einem Blackout

Betrachtet man die Folgen von Blackouts, gibt es einen wesentlichen Faktor: Zeit. Je länger ein Blackout dauert, desto höher sind die entstehenden Gefahren. Auch die Jahreszeit und Temperaturen spielen eine Rolle. Im Winter: Licht und Heizung.

Bei Stromausfall fallen nachfolgende Anlagen aus (kurzer Auszug):
  • Beleuchtung: Ampelanlagen, Straßenbeleuchtung
  • Wärme: Elektrische sowie Verbrennungsheizungen wie Gas/Öl, Klimaanlagen und Lüftungen
  • Mobilität: Tankstellen Zapfpumpen, E-Ladesäulen
  • Sicherheit: Alarmanlagen ohne Notstromfunktion, Geldautomaten, elektrische Schiebetüren, Ampelanlagen & elektrische Warntafeln, Tunnelbeleuchtungen, Notausgangbeleuchtung, Mobil- & Festnetzverbindungen
  • Versorgung: Kassen im Supermarkt, Schiebetüren, Aufzüge, Bankautomaten, Kühlräume für Lebensmittel, Wasserversorgung

Einige wichtige Systeme besitzen eine Notstromfunktion. Entweder durch einen Akku oder Benzin- / Dieselgenerator.

Die wichtigsten Anlagen mit Notstromfunktion:
  • Krankenhäuser, vereinzelt auch Feuer- und Polizeiwachen
  • Telekommunikationsunternehmen
  • öffentlich-rechtliche Fernseh- / Radiosendeanstalten
  • Wasserwerke
  • Flugsicherung
  • Melde- & Alarmanlagen
  • Atomkraftwerke

Die Notstromreserven sind je nach Bereich unterschiedlich. Wichtige Infrastrukturen wie Krankenhäuser werden zudem immer als Erstes mit Diesel/Benzin versorgt.
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Wie kann man sich vor einem Blackout schützen?

Gar nicht! Zudem gibt es keine Ankündigungszeit für einen Blackout.
Jedoch gibt es Möglichkeiten, trotz Stromausfall zu überleben.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen Leitfaden sowie eine Checkliste erstellt. Dieses PDF solltest du dir ausdrucken und durchgehen.
Link: Ratgeber Notfallvorsorge von Bund.de

Meine Meinung zum Ratgeber vom Bund:
Ich würde einen Notfallrucksack mit allen wichtigen Dingen empfehlen. Im Krisenfall hat man alles griffbereit zur Verfügung. Es ist jedoch eine Vielzahl von Dingen, die nicht in einen Rucksack passen. Hier empfiehlt es sich z. B. einen separaten Schrank für Getränke, Lebensmitteln und größeren Gerätschaften einzuplanen.
Bei einem Stromausfall wird die Trinkwasserversorgung nach wenigen Minuten bis Stunden ausfallen. Darum sollten sofort alle Wassereimer mit Leitungswasser befüllt werden. Alternativ auch Töpfe oder die Badewanne.
In Hochhäusern wird meist mit separaten Pumpen gearbeitet, um das Wasser hochzupumpen. Diese funktionieren bei Stromausfall natürlich nicht mehr. Ein Wasservorrat ist in dem Fall lebensnotwendig.

Bei einer lang anhaltenden Krise solltest du auch Tauschware besitzen, um mit anderen Menschen tauschen zu können. Eine Möglichkeit wären kleinere Barren Silber oder Gold.

Die jüngsten Ereignisse, Blackouts und Beinahe-Ausfälle des Stromnetzes

Die letzten wesentlichen Stromausfälle:
  • 30. Dezember 1978 - 3. Januar 1979
    Durch die Schneekatastrophe in Norddeutschland knickten viele Strommasten um.
  • 13. Februar 1979 - 18. Februar 1979
    In der DDR ging der Braunkohlevorrat durch aufgeweichte Tagebau zur neige.
  • 4. November 2006
    Bei der planmäßige Abschaltung einer 380-kV-Hochspannungsleitung von E.ON für die Ausschiffung eines gebauten Kreutzfahrtschiffes, gab es den größten Stromausfall in Teile von Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien für bis zu 2 Stunden.
  • 19. Februar 2019
    Bei Abrissarbeiten einer Brücke in Berlin und die unbeabsichtigte Durchtrennung zweier 110kV Leitungen, gab es in Berlin für ca. 31 Stunden Stromausfall.
  • 8. Januar 2021
    Auslösung eines Sammelschienenkupplers in Kroatien sorgte für eine Trennung. Dabei gab es sowohl Teile mit erhöhter Netzfrequenz von 50,3 Hz, auf der anderen Seite eine Unterfrequenz von 49,75 Hz. Die Störungen waren in ganz Europa.

Wie realistisch ist ein Blackout und welche Gefahren drohen durch erneuerbare Energien?

Blackouts sind in der Regel nicht vorhersehbar und es gibt mehr als die zwei Gründe (Netzfrequenz, Leitungstrennung), warum das Netz zusammenbrechen oder entkoppelt wird.

Zum einen Krieg in Ländern, welche mit dem europäischen Stromnetz verbunden sind.
Zudem Hacker-Angriffe auf wichtige Infrastruktur, vor allem bei AKWs, andere Stromerzeuger, Verteilnetzbetriebe oder generelle Angriffe auf Stromtrassen und Umspannwerke.

Die vielen Regeleingriffe bestärken die Unsicherheit des Stromnetzes.
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Mein Netzbetreiber MITNETZ hat über die Regeleingriffe einen interessanten Beitrag verfasst.
Hier lesen: Netzsicherheitsmanagement: deutlich mehr Eingriffe ins Netz notwendig

Hier ein paar Daten aus dem Artikel:
Zitat: "Das Unternehmen hat 2021: 457, 2020: 308 Regeleingriffe die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien herunterfahren lassen. Am häufigsten waren die Netzregionen Brandenburg (2021: 215 Eingriffe, 2020: 102) und Sachsen-Anhalt (2021: 188 Eingriffe, 2020: 174) betroffen. An 140 Tagen konnten Energieerzeugungsanlagen aus Gründen der Netzsicherheit gar nicht oder nicht voll einspeisen."

Weitere Lesetipps:
  • Wikipedia.de - Redispatch (Stromnetz)
  • Zeit.de - Noteingriffe ins Stromnetz kosteten 1,4 Milliarden Euro
  • Bundesnetzagentur.de - Bericht über Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Elektrizitätsversorgungsnetze


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